Trilobit des Monats November 2006


Asaphus cf. punctatus LESNIKOVA, 1949 (Asaphida; Asaphidae)

mittleres Ordovizium (Darriwilian), Stufe: C1alpha1 (unteres Aseri)

Sammlung: Klaus Bartl

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Asaphus cf. punctatus

Fundort: Aseri-Formation (Echinosphaeritenkalk), Steinbruch Vilpovitsy, Nähe St. Petersburg / Rußland
Viele Asaphus-Arten besitzen eine eher unscheinbare Außenoberfläche, die gering ornamentiert oder ganz glatt sein kann. Ganz anders stellt sich die Unterseite der Schale dar, sie ist leicht rauh und zeigt eine Fülle anatomischer Details. Besonders reizvoll ist die nur bei ventraler Freilegung sichtbare Rostralplatte (Hypostom) am Kopfschild, die als Verankerungsbasis für die Mundwerkzeuge interpretiert wird. Man unterscheidet verschiedene Bauformen und anatomische Positionen. Bei Asaphus ist das Hypostom konterminant, also fest mit dem Cephalon verbunden.Gut definiert ist die Dublüre zur Verstärkung des Exoskeletts (gedoppelt wie ein umgefalztes Blech), am Kopfschild innen relativ glatt mit nur leichtem Lineament am Cephalonsaum, am Pygidium sehr dick mit den für die Innenseite markanten Terrassenlinien. An der Axis ist die „invertierte“ Form der Pleurenglieder und deren Gelenkknoten gut zu erkennen. Diese Knoten und andere Verdickungen der Schale - wahrscheinlich Ansatzpunkte der Muskulatur - sind auch von außen sichtbar als dunkle Punkte oder Flecken, sofern die Calziterhaltung eine gewisse Transparenz besitzt. Die Bestimmung als „punctatus“ ist sehr wahrscheinlich, denn sogar die massiven Augenstiele sind von innen freigelegt. Der ähnliche A. intermedius hat ein anderes Pygidium (länglich-oval), was bei Exemplaren dieser Größe gut zu unterscheiden wäre.