Sammlung: Klaus Bartl
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Fundort: Aseri-Formation (Echinosphaeritenkalk), Steinbruch
Vilpovitsy, Nähe St. Petersburg / Rußland
Viele Asaphus-Arten besitzen eine eher unscheinbare Außenoberfläche, die
gering ornamentiert oder ganz glatt sein kann. Ganz anders stellt sich
die Unterseite der Schale dar, sie ist leicht rauh und zeigt eine Fülle
anatomischer Details.
Besonders reizvoll ist die nur bei ventraler Freilegung sichtbare
Rostralplatte (Hypostom) am Kopfschild, die als Verankerungsbasis für
die Mundwerkzeuge interpretiert wird. Man unterscheidet verschiedene
Bauformen und anatomische Positionen. Bei Asaphus ist das Hypostom
konterminant, also fest mit dem Cephalon verbunden.Gut definiert ist die Dublüre zur Verstärkung des Exoskeletts (gedoppelt
wie ein umgefalztes Blech), am Kopfschild innen relativ glatt mit nur
leichtem Lineament am Cephalonsaum, am Pygidium sehr dick mit den für
die Innenseite markanten Terrassenlinien.
An der Axis ist die „invertierte“ Form der Pleurenglieder und deren
Gelenkknoten gut zu erkennen. Diese Knoten und andere Verdickungen der Schale - wahrscheinlich Ansatzpunkte der Muskulatur - sind auch von
außen sichtbar als dunkle Punkte oder Flecken, sofern die
Calziterhaltung eine gewisse Transparenz besitzt.
Die Bestimmung als „punctatus“ ist sehr wahrscheinlich, denn sogar die
massiven Augenstiele sind von innen freigelegt. Der ähnliche A.
intermedius hat ein anderes Pygidium (länglich-oval), was bei Exemplaren
dieser Größe gut zu unterscheiden wäre.