Trilobiten - Harpetida


Harpes sp.
(ins Bild klicken um zurück zur Übersicht zu gelangen)

Harpes sp.

Bild 1Bild 2Bild 4Bild 5

Fundort: Südseite M'rakib, südwestlich Oase Mharech, Ma'der, Anti-Atlas, Marokko, Devon (Pragium)
Auf dieser Aufnahme ist sehr schön der rechte Teil der Krempe zu sehen, die in ihrer Länge fast exakt mit dem Pygidium abschließt. Ebenfalls deutlich zu sehen ist der nach oben gezogene Randwulst des hufeisenförmigen Saums, und auch diese Tatsache gibt immer wieder Anlaß zu Spekulationen hinsichtlich der Funktion desselben. Eine Aufgabe dieses Wulstes ist nachweislich die der Häutungsnaht. Denn entgegen den Häutingsmodi der meisten anderen Trilobiten häutet sich Harpes auf ganz eigene Weise. Bei dem Siebsaum handelt es sich nämlich nicht um ein einziges, homogenes Schild, sondern vielmehr um eine Doppelschale von zwei aufeinanderliegenden Schalenschichten, zwischen denen sich sandwichartig organisches Material befunden haben wird. Alle sorgfältig ausgeführten Querschnitte durch den Kopfpanzer von Harpes zeigen eindeutig diese Trennung. Diese Beobachtung konnte auch in der Praxis eindeutig verifiziert werden. So zeigte mir Michael Zwanzig während der letzten oder vorletzten Petrefakta in Leinfelden Aufnahmen von Harpes-Kopfschilden aus einem Cephalopodengehäuse die man auf den ersten Blick für die Überreste zweier Individuen hätte halten können - bis man erkannte daß es sich um Spiegelbilder desselben Kopfschildes handelte. Auf gut Deutsch: Das eine Kopfschild lag verkehrtherum und war nichts anderes als die obere bzw. untere Schicht ein und desselben Cephalons. Da fragt man sich, bei wie vielen Stücken in mancher Sammlung man lediglich das eine oder das andere Teil vor sich liegen hat ...;-) Die Randnaht beginnt im übrigen am Hinterende des Kopfschildes dort, wo die Durchporung und damit eigentlich auch die übergroße Dublüre beginnt - denn um nichts anderes kann man es ansehen - und umzieht von hier den ganzen Umriß der Wangenstacheln und des Siebsaums.