Trilobiten - Proetida


Cyberella lemkei BASSE, 2004
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Cyberella lemkei

Fundort: Taboumakhlouf, Bou Dib-Formation, Jbel Issoumour, Anti-Atlas, Marokko, Eifelium, Mitteldevon
Trilobiten wie diesen wird man im kommerziellen Handel kaum finden. Sie fallen in der Regel der Aussonderung zum Opfer, werden reartikuliert oder gleich durch Fremdmaterialien ergänzt. Dieses Stück zeigt sehr schön das Dilemma, in dem sich der Präparator bisweilen findet. Der Fundbruch geht durch den hinteren Teil des Pygidiums und läßt auf Anhieb nicht erkennen, ob man einen vollständigen, artikulierten Panzer vor sich hat oder nicht. Spätestens bei der Anpräparation des Kopfschildes dürfte aufgefallen sein, daß der Trilobit sich in einer anormalen Lage befand, und die meisten Stücke wären spätestens jetzt in den Abfall gewandert. Nicht so bei unserer Cyberella lemkei. Hier hat der Präparator weitergemacht und dieses interessante Stück hervorgezaubert. Die rechte Freiwange hat sich gelöst und ist in einen 45-Grad-Winkel nach rechts verdriftet; der Thorax brach nach dem vierten Segment. Haben wir hier nun einen Häutungsrückstand vor uns oder den durch äußere Einwirkungen disartikulierten Panzer eines dahingeschiedenen Arthropoden kurz vor der Einbettung? Möglicherweise löste sich die linke Freiwange während der Häutung nicht und der Trilobit wand sich nach rechts heraus, wobei seinen Anstrengungen auch der Thorax zum Opfer fiel? Wer weiß. In jedem Falle ein sehr interessantes Stück, an dem sich beispielhaft der Zerfall eines Panzers in mehrere Bruchstücke zeigen läßt.