Dies waren die letzten Überlebenden der Klasse Trilobita: Erstmals im Ordovizium aufgetreten, hielten sich die eher kleinwüchsigen Vertreter der Ordnung Proetida als einzige bis ins Obere Perm hinein, um dann die bislang ungeschlagene Erfolgsgeschichte der Trilobiten aus noch nicht geklärten Umständen heraus zu beenden (womöglich aufgrund eines weiteren Extinction Level Events). Diese standhaften Trilobiten wurden erst 1975 von der Ordnung der Ptychopariida abgespalten. Alle Bilder © 2004 Trilobita.de Ordnung PROETIDA FORTEY & OWENS, 1975 | | Aulacopleura konincki (BARRANDE,1846) Fundort: Liten-Formation, Lodenice-Cernidla, Tschechei, Silur Die zweite Aulacopleura konincki, die wir in der Galerie zeigen, ist etwas größer als unser erster Vertreter dieser Art, nämlich knappe 2 cm. Ich bin mir immer noch nicht 100% sicher, Ob dieser nette kleine Trilo nicht etwas "nachgetüncht" wurde <g>. Die Trilos aus diesen Fundstellen sehen zwar weiß aus ... ;-) Das Positiv selbst zumindest ist zweifelsfrei. | |
Diademaproetus cf. antatlasius (ALBERTI, 1969)
Fundort: ?Mrakib, Marokko, Emsium, Unterdevon
Gestreckt ca. 3,5 cm lang ist dieser Trilobit, den ich auf der GeoFa 2005 von Patrick Catto für relativ wenig Geld erstehen konnte. Ich denke, bei der Bestimmung waren wir diesmal etwas übervorsichtig und wir hätten uns das "cf." eigentlich schenken können. Aber gebranntes Kind scheut das Feuer! ;-) Der Trilobit hat geringfügige Ergänzungen im Bereich von zwei Thorax-/Pleural-Segmenten, ist ansonsten aber kosher. | | Gerastos cuvieri (STEININGER,1831) Fundort: Ahrdorf-Formation, Gees, Unteres Eifelium, Mitteldevon Mit ca. 1,5 cm Länge stellt dieser Trilobit die am zweithäufigsten anzutreffende Art im Geeser Horizont der Gerolsteiner Mulde in der Eifel dar. Die Mehrheit der Trilobiten dieser weltweit bekannten und berühmten Fundstelle, die heute leider unter absolutem Sammlungsverbot steht, werden in gerollter oder partiell eingerollter Position gefunden. Dieser Trilobit hat keine Ergänzungen und wurde mir in diesem Jahr von Harald Prescher freundlichst überlassen. ;-) | | ?Diplichnites sp. Fundort: Hale Formation, Crane Hill Member, Washington County, Arkansas, USA Nicht nur die Panzer von Trilobiten, auch ihre Lebensspuren sind richtige Fossilien, die sogar mit Gattungs- und Artnamen bedacht werden. Es handelt sich um sogenannte Ichnofossilien, deren Bedeutung von Sammlern oft und gern unterschätzt wird, sind sie doch für unser Verständnis von den Verhaltensmustern und der Ökologie der Trilobiten von entscheidender Bedeutung. Im vorliegenden Falle haben wir die Schreitspuren kleiner Proetida vor uns. | | Koneprusites sp.
Fundort: Südseite des Jbel Issoumour, Ma'der, Marokko, Eifelium, Mitteldevon Unser kleiner, nur ca.1,2 cm langer Trilobit aus der Familie der Tropidocoryphidae ist zwar etwas angewittert aber dafür authentisch. Und schließlich, was ist schon perfekt? ;-) Die charakteristischen Makropleuren sind jedenfalls beide vorhanden und die rechte Seite ist gar nicht schlecht. Fundort ist die bekannte Erhebung im marokkanischen Ma'der, die unzählige Fossilien in ihren Sedimentschichten trägt. | | Tropidocoryphe sp. Fundort: Jbel Oufatene, Region Ma'der, Marokko, Emsium, Unterdevon Hier stellen wir heute einen Cephalothorax eines Trilobiten der Gattung Tropidocoryphe vor. Das Fragment mißt ca. 2 x 2 cm und läßt erahnen welche Größe das vollständige Tier hatte.Weitere Bruchstücke liegen im hinteren Bereich der Matrix verteilt. Diese Trilobiten sind nicht so häufig, daß man es sich leisten könnte einen schönen Cephalothorax keinerlei Beachtung zu schenken - zumal, wenn er aus der Werkstatt Dieter Hollands kommt! | | Phaetonellus cf. planicauda africanus G. ALBERTI,1981
Fundort: Bou Dib-Formation, Jbel Issoumour, Ma'der, Marokko, Eifelium, Mitteldevon Selten zu bekommen und aus dieser speziellen Matrix schwierig zu extrahieren stellt dieser ca. 2 cm kleine Phaetonellus ein neues Highlight in der Sammlung dar. Aus dem oberen Eifelium stammend, wartet diese Art noch auf eine offizielle Beschreibung. Dem Kleinen fehlen zwar im rechten Pleurenfeld zwei Stacheln, aber das stört uns nicht im geringsten. | | Timsaloproetus haasi (G. ALBERTI, 1971)
Fundort: Jbel Zguilma, ZGEE3, Timrhanrhart-Formation, Marokko, Eifelium, Mitteldevon Hier kann ich einen Eigenfund von unserer Reise nach Marokko im November 2006 vorstellen. Es handelt sich um einen gerade mal 0,8 cm langen Proetiden, den ich eher zufällig aufspürte, weil ich mal gerade wieder keine Lust hatte beinharte Kalke zu zertrümmern. Wie man sieht, kann man auch im Verwitterungsbereich zumindest interessante Funde machen. Präparation: Dieter Holland. | | Dohmiella prescheri VAN VIERSEN, 2006 Fundort: Nohn-Formation, Kirberg, Üxheim, Deutschland, Mitteldevon Ein weiterer Eigenfund von mir, diesmal aus heimatlichen Gefilden und von Dieter Holland hervorragend präpariert: Ein Cephalothorax dieser von Allart van Viersen in 2006 neu beschriebenen Art, benannt nach meinem guten Freund Harald Prescher aus Kerpen, mit welchem ich diesen Trilobiten letztes Jahr fand. Es ist zwar kein komplettes Exemplar, angesichts der relativen Seltenheit dieser Spezies ist das aber nicht allzu tragisch. | |
Diademaproetus cf. praecursor (ALBERTI, 1969)
Fundort: Merzouga, Amerboh-Group, Äquivalent d. Timnrhanrhart-Formation, Marokko, Oberemsium, Unterdevon
Ca. 2,3 cm ist dieser kleine Proetide, begleitet vom Cephalon eines sehr kleinen Phacopiden. Der Trilobit ist bis auf kleine Fehlstellen im hinteren Bereich der Spindel sowie geringfügigen Verlusten der Kutikula auf den Wangenstacheln komplett und das Pygidium ist nur leicht abgesenkt. Das Exemplar hat ausnehmend lange Wangenstacheln. |
* Fortey, R.A. & R.M. Owens. 1975. Proetida: a new order of trilobites. Fossils and Strata 4:227-39. Letzte Aktualisierung:
Donnerstag, 31.01.2019 12:15
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