Sammlung Dieter Holland (2)
Lichida / OdontopleuridaeDie Trilobiten der Ordnung Lichida gehören sicherlich zu den schönsten und auch bizarrsten Vertretern der Klasse Trilobita. Oft zahlreich bestachelt, stellen sie eine besondere Herausforderung an die Fähigkeiten eines Präparators dar. Werfen wir daher einen Blick auf die Ergebnisse Dieter Hollands und verschaffen uns einen Eindruck von der grazilen Morphologie dieser ganz besonderen Trilobiten :-). Gattung Kettneraspis | K1 - Kettneraspis sp., Fundort: Region Alnif, Marokko, Devon Der erste Trilobit aus der Ordnung Lichida, den wir in der Gastsammlung vorstellen, ist ein ca. 4,3 cm langes Exemplar (ohne Pygidialstachel) der Gattung Kettneraspis mit einer interessanten Färbung. Obwohl der Erhaltungszustand nicht perfekt ist, handelt es sich um ein eindrucksvolles Stück. Der Gattung Leonaspis sehr ähnlich, unterscheidet er sich doch in einigen Punkten von seinem Vetter. | | K2 - Kettneraspis sp., Fundort: Region Alnif, Marokko, Devon Ein weiterer Kettneraspis sp. Auf den ersten Blick unserem Erststück morphologisch sehr ähnlich, zeigen sich bei genauerer Betrachtung doch nicht unerhebliche Unterschiede in Bestachelung und Skulpturierung. Die linke Freiwange ist bei diesem Stück leider auf der Strecke geblieben, was dem Trilobiten aber keinen Abbruch tut. Dieses Exemplar zeigt ein sehr ausgeprägtes Occipitalhorn. | | K3 - Kettneraspis sp., Fundort: Jbel Issoumour?, Marokko, Devon Ca. 13 mm lang ist dieser prächtige Trilobit, der vermutlich aus dem Unteren Devon des Jbel Issoumour, eventuell auch vom Jbel Oufatène stammt. Daher haben wir die Fundortangabe mit einem kleinen Fragezeichen versehen. Bei diesem stacheligen Vertreter wurde ein Teil des Occipitalhorns leider nicht mitgesichert, was selbstredend die allgemein doch hervorragende Erhaltung nur unwesentlich schmälert. |
|
K4 - Kettneraspis sp., Fundort: Region Oumjrane, Marokko, Devon
Ein nicht vollständiges Thoracopygidium eines Kettneraspis, vermutlich aus dem Pragium von Oumjrane. Warum wir in dieser ansonsten von vollständigen Trilobiten glänzenden Gastsammlung dieses Trilobiten-Teilstück zeigen? Nun, das werden die meisten Besucher erst sehen, wenn sie unserem Link folgen und das größere Bild anschauen. Es lohnt sich! ;-) |
Gattung Leonaspis
| L6 - Leonaspis sp., Fundort: Jbel Issoumour?, Marokko, Devon Der erste Leonaspis in der Gastsammlung stammt wahrscheinlich vom bekannten Jbel Issoumour im Ma'der und ist ins Emsium (Devon) zu stellen. Leider sind diese Daten nicht gesichert und lassen sich im nachhinein auch ohne weiteres nicht mehr verifizieren. Das vorliegende Exemplar zeigt eine ungewöhnliche Bestachelung, die man in den nachfolgenden Bildern gut beobachten kann. | | L7 - Leonaspis sp., Fundort: Jbel Oufatène?, Marokko, Devon Nur ca. 14 mm lang ist dieses kleine Kerlchen, das der markaten Matrix nach wohl den Fundstellen am Jbel Oufatène zuzuordnen ist. Der Trilobit wirkt sehr grazil und feingliedrig gebaut, was sich auch in der relativ kurzen Sekundärbestachelung widerspiegelt. Diese Art trägt normalerweise einen sehr schlanken Occipitalstachel, der bei diesem Stück aber leider nicht erhalten geblieben ist. | | L11 - Leonaspis sp., Fundort: Oum-Jrane, südl. Alnif, Marokko, Devon Ein ca. 17 mm kleiner, robust und recht gedrungen wirkender Trilobit aus der Umgebung von Oum-Jrane, ca. 60 km südlich von Alnif. Das Alter dieses Exemplars wurde von Dieter mit Emsium, Unterdevon angesetzt. Sehr interessant an diesem Stück sind die sehr kurzen und fast dreieck ausgebildeten inneren Pygidialstacheln, sowie die recht schwache Gesamt-Tuberkulierung. | | L12 - Leonaspis sp., Fundort: Jbel Issoumour?, Marokko, Devon Filigran gebaut und stark bestachelt präsentiert sich dieser kleinwüchsige Leonaspis sp., der sich mit gerade einmal 15 mm Länge (sag.) in die Gastsammlung Dieter Holland einreiht. Der extrem lange Wangenstachel wurde frei präpariert. Auch wenn er nicht ganz vollständig ist, repräsentiert er dennoch einen neuen, außergewöhnlichen Beweis für die Vielfalt der Odontopleura in Marokko. | |
L13 - Leonaspis haddanei CHATTERTON et al., 2006, Fundort: Timrhanrhart-Formation, Jbel Zguilma (ZGEE3), Marokko, Devon
Von den Fundstellen am Jbel Zguilma im Anti-Atlas im südwestlichen Marokko, dem wir zuletzt im November 2006 einen Besuch abstatteten, stammt dieser kleine Leonaspis, der von Brian Chatterton und Kollegen erst 2006 beschrieben wurde. Benannt ist diese Art nach einem Ingenieur der Geologie im Energieministerium von Rabat, Marokko. |
|
L14 - Leonaspis spinicurva CHATTERTON et al., 2006, Fundort: Timrhanrhart-Formation, Jbel Gara, Marokko, Devon -Zugang
Ein weiterer Vertreter aus der Timrhanrhart-Formation vom Jbel Gara: Mit einem kräftigen Occipitalhorn ausgestattet, hatte L. spinicurva in seinem Bereich sicher das prominenteste Auftreten. Das vorliegende Exemplar ist mit einer sagittalen Länge von gerade einmal 15 mm kein Riese, paßt damit aber perfekt in das allgemeine Erscheinungsbild mit dem die Gruppe an diesen Fundstellen auftritt. |
Letzte Aktualisierung:
Donnerstag, 31.01.2019 14:28
|