Dies waren die letzten Überlebenden der Klasse Trilobita: Erstmals im Ordovizium aufgetreten, hielten sich die eher kleinwüchsigen Vertreter der Ordnung Proetida als einzige bis ins Obere Perm hinein, um dann die bislang ungeschlagene Erfolgsgeschichte der Trilobiten aus noch nicht geklärten Umständen heraus zu beenden (womöglich aufgrund eines weiteren Extinction Level Events). Diese standhaften Trilobiten wurden erst 1975 von der Ordnung der Ptychopariida abgespalten. Alle Bilder © 2004 Trilobita.de Ordnung PROETIDA FORTEY & OWENS, 1975 | | Cyphaspis sp. Fundort: Jbel Oufatene, Ma'der, Marokko, Mitteldevon Wir starten die dritte Seite über die Proetida mit einem kleinen Cyphaspis vom Jbel Oufatene im südlichen Ma'der. Nur ca. 7mm lang, trägt dieser Trilobit keinen Dorsalstachel, womit er sich gegenüber einem Großteil der aus Marokko kommenden Cyphaspis deutlich abhebt. Eine Eingrenzung auf die genaue Art konnten wir bilang leider noch nicht vornehmen. |
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Gerastos cuvieri (STEININGER,1831)
Fundort: Ahrdorf-Formation, Gees, Unteres Eifelium, Mitteldevon
Unter den Proetida aus heimischen Gefilden belegt er im Hinblick auf seine Häufigkeit mit Sicherhat einen der oberen Ränge. Der nach dem französischen Naturforscher und Bildungspolitiker Georges Léopold Chrétien Frédéric Dagobert, Baron de Cuvier benannte Trilobit aus dem Mitteldevon der Eifel ist bis auf einen beschädigten Nackenring soweit vollständig und sehr gut erhalten. |
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Archegonus (Phillibole) aprathensis (R. & E. RICHTER, 1937)
Fundort: Aprath, Kulm cu III, Visean, Karbon, Deutschland
Ca. 2 cm lang ist dieser nette Beleg eines typischen Trilobiten aus dem Karbon rund um Wuppertal in Steinkernerhaltung. Auch das Negativ ist vorhanden, auf dem sich weitere Überreste anderer Individuen befinden. Der Trilobit verdankt seinen Artnamen natürlich der Typlokalität. |
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Cyberella lemkei BASSE, 2004
Fundort: Taboumakhlouf, Bou Dib-Formation, Jbel Issoumour, Anti-Atlas, Marokko, Eifelium, Mitteldevon
Ein Trilobit, der bei den meisten Präparatoren wohl im Abraum gelandet wäre, ist unsere Cyberella. BASSE gab dieser Gattung ihren Namen, weil sie bildlich zum ersten Male häufiger im Internet anzutreffen war. Auf dem kommerziellen Markt wohl nicht zu finden, zeigt dieses interessante Stück beispielhaft den Zerfall eines Trilobitenpanzers auf, ohne daß die einzelnen Panzerteile mehr oder weniger zusammenhangslos auf einem Stück Matrix lägen. Bei uns hier wissen wir so etwas mehr zu schätzen! ;-) |
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Gerastos tuberculatus marocensis CHATTERTON et al., 2006
Fundort: Merzouga, Amerboh-Group, Äquivalent d. Timnrhanrhart-Formation, Marokko, Oberemsium, Unterdevon
Die Fundstellen bei Merzouga (bekannt durch seine beeindruckenden Sanddünen östlich des Ortes) zeichnen sich durch eine ungewöhnlich gute Erhaltung der dort gefundenen Fossilien aus, in der Regel treten sie in einer bräunlichen Färbung auf. Das vorliegende Exemplar bildet da keine Ausnahme. Es handelt sich nicht um einen besonders seltenen Trilobiten, aber er ist schlicht sehr schön anzusehen und natürlich hervorragend präpariert. |
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Archegonus (Phillibole) nehdenensis (G. & R. HAHN, 1969)
Fundort: Aprath, Kulm cu III, Visean, Karbon, Deutschland
Ca. 4 cm lang ist dieser nette Beleg eines typischen Trilobiten aus dem Karbon rund um Wuppertal in Steinkernerhaltung. Auch das Negativ ist vorhanden, auf dem sich weitere Überreste anderer Individuen sowie Brachiopoden befinden. Der Trilobit verdankt seinen Artnamen natürlich der Typlokalität. |
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Cyphaspis eberhardiei CHATTERTON et al., 2006
Fundort: Timrhanrhart-Formation, ZGEE2, Jbel Zguilma, Emsium, Unterdevon, Marokko
Ohne Stacheln ca. 1,5 cm groß ist dieser frisch beschriebene Vertreter aus der mannigfaltigen Gattung der marokkanischen Cyphaspis. Allerdings wurde seinerzeit sein Auftreten nur in ZGEE1 nachgewiesen, bzw. wurde von dort berichtet. Da der Verlauf und die Mächtigkeit der Schichten am genannten Fundort allerdings unterschiedlichen Interpretationen unterliegt ... ;-) |
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Cyphaspis sp.
Fundort: Khebchia-Formation, Region Assa, Emsium, Unterdevon, Marokko
Gerade einmal 6 mm lang ist dieser Trilobit aus der unzugänglichen Region Assa im äußersten Südwesten Marokkos, der sich vor allem durch die ungewöhnliche Gestaltung der Wangenstachel von allen anderen bekannten Vertretern der Gattung Cyphaspis deutlich unterscheidet. Wir hatten ja einige mehr oder weniger komplette Exemplare dieser Gattung abzugeben. |
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Cyphaspis sp.
Fundort: El Otfal-Formation, Bou Dib, Ma'der-Gebiet, Eifelium, Mitteldevon, Marokko
Knapp 2 cm sagittale Länge weist dieser Cyphaspis sp. aus der Umgebung des Jbel Issoumour im marokkanischen Ma'der auf. Interessant sind die parallel verlaufenden Brüche des rechten Wangenstachels und des Dorsalstachels, die in dieser Position original in der Matrix lagen, und daher am Beginn der Diagenese oder deren frühen Verlauf eingetreten sein mögen. Ein kleiner Tip: Unbedingt auch die zweite, frontale Ansicht anklicken, wir stellen dort bislang ungeahnte Vergleiche an! ;-) |
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Paraaulacopleura sp.
Fundort: Merzouga, Bou Tchrafine-Formation, Eifelium, Mitteldevon, Marokko
Ein weiterer Piratentrilo, wenn auch ohne Augenklappe! ;-) Etwa 1,4 cm lang ist der einäugige Kamerad aus der Umgebung der Stadt Merzouga, bekannt durch die sich östlich anschliessenden Sanddünenfelder. Das rechte Auge hat sich leider in den unendlichen Gesteinstrümmerweiten der Grabungsstätte verloren.
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* Fortey, R.A. & R.M. Owens. 1975. Proetida: a new order of trilobites. Fossils and Strata 4:227-39. Letzte Aktualisierung:
Donnerstag, 31.01.2019 12:15
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