Ordnung PTYCHOPARIIDA (1) Eine große, heterogene Gruppe bilden die Ptychopariida, die bereits im Unteren Kambrium auftraten, aber auch schon mit Ausklang des Ordoviziums ihre Existenz beschlossen. Wenn man heutzutage in Sammlungen auf Trilobiten dieser Ordnung stößt, so handelt es sich zumeist um die unten zu bewundernden Elrathia, deren berühmt-berüchtigt guter Erhaltungszustand einen manchmal daran zweifeln lässt, daß diese Fossilien mehr als 500 Mio. Jahre alt sein sollen. Aber sie sind es! :-) Alle Bilder © 2004 Trilobita.de Ordnung PTYCHOPARIIDA SWINNERTON, 1915 | | Ellipsocephalus hoffi (SCHLOTHEIM, 1823) Fundort: Jince, Prager Becken, Tschechei, Mittleres Kambrium (Barrandium) Ein vollständiger Trilobit, ein Negativ sowie ein Trilobitenteil (Cephalon und vorderer Thorax) aus den dunklen Schiefern des Barrandiums in Böhmen in Steinkernerhaltung. Ellipsocephalus hoffi war, wie der aus der selben Ordnung stammende Elrathia kingii, wahrscheinlich ein Schlammwühler. | | Cedaria minor (WALCOTT, 1916) Fundort: Weeks Formation, Millard County, Utah, USA, Oberes Kambrium Wie viele Trilobiten des Kambriums waren auch diese relativ kleine Vertreter, die analog zu Elrathia den schlammigen Boden nach freßbarem durchwühlten oder filterten. Sie sind sehr gut erhalten, was nach einer Theorie auf eine Symbiose mit bestimmten Bakterien zurückzuführen ist. | | Elrathia kingii MEEK, 1870 Fundort: Wheeler Formation, Antelope Springs, Utah, USA, Mittleres Kambrium Diese bekannten und in der Regel nur ca. zwei Zentimeter großen Trilobiten aus dem Mittleren Kambrium kommen an ihren Fundorten zu Tausenden vor, dabei handelt es sich aber häufig lediglich um Häutungsreste. | | Conocoryphe gerlinda SNAJDR, 1982 Fundort: Jince, Prager Becken, Tschechei, Mittleres Kambrium (Barrandium) Ein ca. 4 cm langer Trilobit aus den bekannten Fundstätten im Prager Becken. Die auffällige gelbbraune Färbung rührt von der Ersetzung des ursprünglichen Panzers durch Limonit her, einer Mischung aus verschiedenen hydrierten Eisenoxiden, die sich u. a. in Sedimentbetten bilden. | | Conocoryphe sulzeri (SCHLOTHEIM, 1823) Fundort: Jince, Prager Becken, Tschechei, Mittleres Kambrium (Barrandium) Ca. 5 cm lang ist dieser vollständig erhaltene Trilobit (das Pygidium ist knapp umgeschlagen). Bei diesem Stück handelt es sich wohl um eine Schalenerhaltung, bzw. eine Ersetzung der Schale mit einem anderen Mineral. | | Asaphiscus wheeleri MEEK, 1873 Fundort: Wheeler Formation, Millard County, Utah, USA, Mittleres Kambrium Ein vollständig beschaltes Exemplar von etwa 3,5 cm Länge in hervorragender Erhaltung und nur leichter Kompression. Zusätzlich Cephalonreste eines weiteren Exemplars sowie ein Cephalonsteinkern mit Eisenoxidanlagerungen und Dendriten. Sehr interessant. :-) | | Amecephalus idahoense (RESSER, 1939a) Fundort: Spence Formation, USA, Mittleres Kambrium Neben den bekannten Wheeler-, Marjum- und Weeks-Formationen bietet die Spence Formation ein nicht unerhebliches Fundreservoir für Trilobiten aus dem Kambrium. Der vorliegende Trilobit ist leider nur in Steinkernerhaltung übermittelt, aber dennoch interessant. | | Brachyaspidion microps ROBISON, 1971 Fundort: Wheeler Shale, Millard County, Utah, USA, Mittleres Kambrium Diese Spezies aus der Familie der Kingstoniidae trägt ihre Bezeichnung mit Sicherheit zu recht, denn mit nur wenigen Millimetern Länge sind diese Trilobiten nicht gerade die größten Vertreter ihrer Klasse. Ein weiterer "Bewohner" der Wheeler Formation. | | Modocia typicalis (RESSER, 1938) Fundort: Marjum Formation, Millard County, Utah, USA, Mittleres Kambrium Modocia ist ein lokal häufig auftretender Trilobit der Marjum Formation. Bei dem vorliegenden Exemplar handelt es sich wohl leider nur um einen Steinkern, einen sogenannten "internal mould" Gute Exemplare in Schalenerhaltung sind gar nicht mal so günstig zu bekommen. | | Bolaspidella housensis WALCOTT, 1886 Fundort: Wheeler Formation, Millard County, Utah, USA, Mittleres Kambrium Ein Duo kleiner Trilobiten aus der Familie der Menomoniidae aus den Fundstellen in Utah. Sicher keine perfekten Stücke und mit gerade mal 0,8 cm Länge auch nicht die größten, aber eine nette Trilobitengemeinschaft aus den Urzeiten der Erde. |
* Swinnerton, H.H. 1915. Suggestions for a revised classification of trilobites. Geological Magazine (new series) 6(2):487-96, 538-45. Letzte Aktualisierung:
Donnerstag, 31.01.2019 12:16
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