Trilobiten - Phacopida


Pseudocryphaeus quaterspinosus MORZADEC, 2001
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Pseudocryphaeus quaterspinosus

Fundort: J'bel Issoumour, Ma'der, Marokko, Ihander Formation, Pragium, Unterdevon
Dieser Typus von Pseudocryphaeus ist charakterisiert durch ein Schwanzschild mit nur vier (4) lateralen Stacheln und einem breiten, spitz zulaufenden Endstück. Die Wangenstachel liegen eng an den Thoraxseiten an. Die Augen weisen 22 dorso-ventrale Reihen von maximal je sechs Linsen pro Reihe auf. Der Thorax zeigt elf Segmente. Das Pygidium zeigt sieben axiale Ringe. Pseudocryphaeus quaterspinosus weist alle Merkmale der Gattung auf, sowohl in Bezug auf die Segmentierung der Glabella und insbesondere des Pygidiums. P. michelini (ROUALT, 1851), die Typusart von Pseudocryphaeus (PILLET, 1954), besitzt allerdings, wie alle anderen bekannten Arten, fünf laterale Pygidialstacheln. (MORZADEC, 1971). Daher könnte P. quatersipnosus eine kleinere Form darstellen und eine "neotenische" Art repräsentieren. Unter Neotenie versteht man in diesem Zusammenhang eine körperliche Entwicklung, die irgendwann einmal in einem Vorstadium zum eigentlich bis dahin gültigen Endzustand "steckengeblieben" ist, ohne daß das Lebewesen dabei an Fortpflanzungsfähigkeit eingebüßt hätte. Übrigens sprach der niederländische Mediziner L. Bolk auch dem Menschen einmal Neotenie zu und bezeichnete ihn als "geschlechtsreif gewordenen Affenfötus". Tatsächlich weist der Mensch eine Vielzahl von Merkmalen auf, die mit fötalen Entwicklungsstufen von Affen übereinstimmen, sich aber bei diesen in späteren Entwicklungsstufen ändern. Mein Dank an Dieter Holland für die Überlassung dieses schönen Trilobiten!